Rückblick Jazz-Happening 2018
Gasthof Linde Mühlethal


25. Mai 2018 / 21. Jazz-Happening mit dem Jazzclub Zofingen (jcz) in der "Linde" Mühlethal



Die Jazz-Combo "Coolbreeze" spielte auf.

Klaus Plaar

Im Gasthof „Linde" Mühlethal fand letzten Freitag vor vollem Haus das traditionelle Jazz-Happening statt, heuer zum 21. Mal. Die Besucher konnten sich von der vorzüglichen Küche des Hauses verpflegen lassen. Die Hauptsache des Abends aber war das Konzert der Jazz-Combo „Coolbreeze"aus Schaffhausen, mit Werner Lempen (tb), Hannes Debrunner (tp), Hugo Battaglia (dr), Diego Breetz (E-b), Charles Reber (p) und Silvia Müller (voc). Eine Jazz-Combo ist eine Gruppe von Jazz-Musikern (zwischen dem Trio- und dem Oktett-Format), in der jedes Instrument nur einmal vertreten ist und bei der die traditionelle Arbeitsteilung zwischen reiner Rhythmusgruppe und solistischen Bläsern so nicht mehr aufrechterhalten wird. Die Combos können als Keimzellen neuer Ideen verstanden werden, da den Musikern größtmögliche Freiheit zusteht. Im Gegensatz zu den größeren Formationen wird weniger in festen Arrangements gespielt. Gruppen des Oldtime-Jazz werden in der Regel nicht als Combo bezeichnet, da dort eine starre Teilung zwischen Melodie- und Rhythmusgruppe die Möglichkeiten zum Combo-Jazz stark einschränkt.

Jazz-Standards und viele Balladen

Andreas Krenger, Präsident des Jazzclubs Zofingen, begrüsste das überaus zahlreiche Publikum ebenso kurz wie freundlich. Zur Eröffnung spielte die Combo „Coolbreeze" den Blues „Bag’s Groove" von Milt Jackson. Beim nächsten Stück, dem „C-Jam Blues" von Duke Ellington, stellte der Posaunist Werner Lempen die einzelnen Musiker vor. Ebenfalls von Duke Ellington stammte die Komposition „Don’t Get Around Much Anymore". Dieser Song war sehr sorgfältig arrangiert und gut intoniert, durchsetzt mit guten Soli von Posaunisten und Pianisten. Die Leute klatschten auf offener Szene. Besonders gut scheinen der Combo Latin-Stücke zu liegen, Das war erstmals deutlich spürbar bei „Minha Saudade" von Joao Donato. Dieses Stück bot nicht nur eine willkommene Abwechslung im Programm, sondern wurde auch exzellent intoniert. Hervorzuheben ist der gute Groove von Schlagzeug, Bassgitarre und Piano. Eher ein „Klassiker" war das Lied „I Remember Clifford" von Benny Golson, im Duo gespielt von Trompete und Piano.

Beim nächsten Song kam die Sängerin Silvia Müller erstmals auf die Bühne. Gespielt und gesungen wurde „Let’s Fall In Love" von Cole Porter, durchsetzt von guten Soli der Instrumentalisten. Ohne Bläser wurde das Liebeslied (Ballade) „What A Difference A Day Made" von Irving Berlin. Mit dem Welthit „Girl From Ipanema" von Antonio Jobim kam etwas mehr Leben in die Bude. Auch bei diesem Latin-Song erwies der Schlagzeuger als sehr sattelfest. Mit dem Lied „Ain’t She Sweet" endete das erste von drei Sets. Das Stück hat einen schnelleren Rhythmus als die Balladen und alle Musiker brillierten mit einem Solo. Für jazzigen Groove sorgte vor allem der Pianist. Es wäre noch viel zu sagen, wurden doch insgesamt 23 Titel und zwei Zugaben vorgetragen! Bei dem Titel „Cute" im dritten Set und bei „Billie‘s Bounce" zeigte die Combo noch einmal was sie wirklich drauf hat! Es würde den hier gegebenen Rahmen sprengen, wollte man jeden dieser Titel besprechen. Insgesamt darf man sicher sagen, dass die Jazz-Combo „Coolbreeze" stark vom Swing beeinflusst ist. Dass es sich um tanzbaren Jazz handelt, bewies ein Paar bei dem Titel „Sway" sehr rassig. Der Applaus war gross und zu guter Letzt wurde die Sängerin Silvia Müller mit Blumen geehrt.

Legende:

Von links: Charles Reber (p), Hannes Debrunner (tp), dann halbverdeckt: Diego Breetz (E-b), Werner Lempen (tb) und Hugo Battaglia (dr). Die Sängerin Silvia Müller stiess erst später hinzu. (K.P.)

Bildergalerie



 

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