Rückblick 

Bluegrass-Konzert mit jazzigen Anklängen

Zofingen: Der Jazzclub (jcz) und das Team der Bar „Roma" luden zu einem tollen Event ein

Klaus Plaar

Am Donnerstagabend war in der Bar des Restaurants „da Vito" (Römerbad: Inhaber Vito Mariniello) ein Konzert mit dem Quartett „Blue Acoustic Flavour" zu hören. Es spielten Siggi Strack (Banjo, Gitarre und Voc.), Renato Rizzo (Gitarre und Voc.). Viktor del Ponte (Kontrabass) und Vroni Schnattinger (Violine und Voc.). Ausschliesslich Eigenkompositionen prägen die ganz eigene Musik der Formation. Diese musikalische Kost wurzelt im Bluegrass und hat Anleihen aus der alpenländischen Volksmusik, des Flamenco plus funkige Grooves. Ab und zu mischt sich schon mal Jazziges ins Repertoire – auf jeden Fall eine Klangreise der besonderen Art.

Der Saal war fast voll

Zuerst ist vielleicht der Bandname „Blue Acoustic Flavour" zu erklären. Das „Blue" im Titel ist hergeleitet von dem Musikstil „Bluegrass", der zur Familie der Country Music gehört. „Acoustic" bedarf keiner näheren Erklärung, und „Flavour" hat die Bedeutung von Aroma, Geschmack. Der „Bluegrass" seinerseits ist ist eine der wichtigsten US-amerikanischen Volksmusikrichtungen und gehört zum breiten Genre der Country Music.Typischstes Merkmal ist die Instrumentierung, die hauptsächlich aus Banjo, Fiddle (Violine), Gitarre und Kontrabass besteht. Die Gitarre (oder Mandoline) ersetzt dabei das Schlagzeug und erzeugen perkussive Chop-Schläge auf dem Offbeat. Die Harmonien im Gesang sind meist eng in Terz- und Quint-Harmonien geführt. Dabei wird abwechselnd die Strophe gesungen und das Soloinstrument gespielt. Spielt die Gitarre ein Solo, so übernimmt die Fiddle oder das Banjo die Aufgabe der Chop-Schläge. Das 5-String-Banjo ist das unverzichtbare Instrument in allen Bluegrassbands. Während die meisten Banjospieler im Scruggs-Style spielen, bei dem Melodietöne in überwiegend dem Hintergrundakkord entnommene Fülltöne eingebettet werden, wurde von in den 60er-Jahren der sogenannte Melodic Style entwickelt, bei dem alle gespielten Töne Melodietöne beziehungsweise Zwischentöne der Melodietöne sind.

Was nun das Konzert selber betrifft, so wurde es mit zwei typischen Bluegrass-Songs eröffnet, wobei auch schöne Soli zu hören waren. Bandleader Siggi Strack hat den Bluegrass von Grund auf kennengelernt, in dem sich heute Folk, Jazz, Kletzmer und Klassik verbinden. Als Mitglied diverser Rock-, Newcountry- und Big Bands hat er seinen musikalischen Horizont stets erweitert. Was die musikalischen Ausbildungen betrifft, können sich auch Renato Rizzo, Vroni Schnattinger und der Bassist Viktor del Ponte sehen lassen. Es gab neben Country auch Kompositionen mit jazzigem Groove, wofür es teilweise Applaus auf offener Szene gab! Auch feine Latino-Rhythmen fehlten nicht im Repertoire. Siggi Strack entpuppte sich als wahrer Banjo-Meister, was er mit brillanten Soli mehrmals unter Beweis stellte. Übrigens bietet die Lokalität „Bar Roma" das ideale Ambiente für solche Konzerte, auch von der Beleuchtung und Akustik her.

Legenden

1. Von links: Vroni Schnattinger (Violine und Voc.), Siggi Strack (Banjo, Gitarre und Voc.), Renato Rizzo (Gitarre und Voc.) sowie Viktor del Ponte (Kontrabass). (K.P.)

2. Die „Blue Acoustic Flavour" in voller Aktion (Ausschnitt). K.P.)

3. Ein tragendes Element war auch die Violinistin Vroni Schnattinger. (K.P.)



 

 
jazzclub zofingen Andreas Krenger, Haselweg 6, 4800 Zofingen
Tel.-Nr. 062 751 03 43, E-Mail info@jazzclub-zofingen.ch
alogis ag