Rückblick 

Mittreissender Jazz in der Bar "Roma"

Zofingen: Das Quartett "JAZZCUBE" spielte prämodernen Jazz im Hotel Römerbad

Klaus Plaar

Philipp Rellstab (Trompete, Flügelhorn, Gesang), Daniel Sernatinger (Saxophone, Gesang), Ruedi Morgenthaler (Banjo, Gitarre) und Albert Gabriel (Sousaphon) bilden das Quartett „JAZZCUBE“. Sie spielten am Freitagabend im Rahmen des Jazzclubs Zofingen (jcz) in der Bar „Roma“ (Hotel Römerbad, Zofingen) Old Time Jazz. Als Gastsänger trat Gregor Bruhin vom „Chicago Hot Club“ auf, die auch schon beim jcz gespielt haben. Zu hören war Dixieland, New Orleans, Blues, Swing und sogar Bebop. Die vier Musiker spielen Melodien der grossen Jazzlegenden wie Louis Armstrong, Sidney Bechet, Bix Beiderbeck, Duke Ellington, Fats Waller, Django Reinhardt und anderen. Weil „JAZZCUBE“ ohne Schlagzeuger spielte, waren Sousaphon und Banjo/Gitarre für den Groove zuständig – und das gelang ausgezeichnet.

Insgesamt 23 Nummern gespielt

In drei Sets wurden an diesem Jazzabend 23 Nummern dargeboten, weshalb hier nur einige Rosinen herausgepickt werden können. Die Bar „Roma“ des Hotels Römerbad war voll, als zur Eröffnung der „Stevedore Stomp“ gespielt wurde. Dann stellte Philipp Rellstab die Bandmitglieder vor. „La Roulotte“ von Django Reinhardt repräsentierte mehr die wohltemperierte, französische Stilrichtung. Bei allen Stücken legten die Musiker gute Soli hin, die auf offener Szene stark applaudiert wurden. Mit „Dinah“ von Harry Akst kam ein Swing-Schlager mit pentatonischer Melodik im Tempo moderato zum Zug. Viele Jazzgrössen haben diesen Song interpretiert. Sehr authentisch klang der „Tin Roof Blues“, eine Jazzkomposition der „New Orleans Rhythm Kings“ des Jahres 1923. Die Melodie ist zum Jazz-Standard avanciert und ist eine der am meisten New Orleans-Jazz-Kompositionen. Auch „Doctor Jazz“ von King Oliver fehlte nicht im Repertoire, eine Komposition im prämodernen Jazz mit 32 Takten. Einer der musikalischen Höhepunkte war „Petite fleur“ von Sidney Bechet aus dem Jahre 1952. Daniel Sernatinger spielte das Stück nicht etwa auf der Klarinette, sondern auf dem Sopran-Saxophon, dezent begleitet von Banjo und Sousaphon. „Big Butter and Egg Man“ ist ein 1926er Jazz-Song von Percy Venable, der das Lied für Louis Armstrong schrieb – eine etwas erheiternde Nummer.

„Coquette“ von Johnny W. Green ist ein im Swing sehr beliebtes Thema mit pentatonischer Melodiebildung und im Tempo moderato. Dass man auf dem Sousaphon auch Soli spielen kann, stellte Albert Gabriel mit „Don Alberto Sousaphonix“ eindrücklich unter Beweis, begleitet von der Gitarre. I’m Gonna Sit Right And Write Myself A Ltter“ ist ein Swing-Thema und war das Lieblingsstück von Fats Waller. Philipp Rellstab spielte die Trompete mit Dämpfer, was einen speziellen Klangeffekt ausmacht. Es folgten drei Nummern mit dem Gastsänger Gregor Bruhin: „C’est si bon“, „Mack The Knife““ und „What A Wonderfull World“.
Riesiger Applaus. Im dritten Set tauchten Titel auf wie „Roses of Picardy“, „My Secret Love“, „Canal Street Blues“. „Sheik Of Araby“ oder auch „Creol Love Call“. Mit dem ursprünglichen Gospel „When The Saints Go Marching In“ verabschiedeten sich die „JAZZCUBE“, wobei kräftig mitgeklatscht wurde.

Legende:

Von links: Philipp Rellstab, Albert Gabriel, Ruedi Morgenthaler und Daniel Sernatinger bei ihrem Auftritt im Römerbad. (K.P.)

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