Rückblick 

„Chicago Hot Club“ in bester Spiellaune

Zofingen: Der Jazzclub Zofingen lud zum Konzert ins Lokal „Pallas“ an der Pfistergasse

Klaus Plaar

Der Name „Chicago Hot Club Jazz & Blues Allstars“ steht für Old Jazz, New Orleans, Dixieland, Swing, Evergreens, Blues, Gospel und Spirituals. Das Sextett besteht aus Gregor Bruhin (Trompete und Gesang), Rolf Albisser (Zugposaune und Mundharmonika), Ueli Brunner (Klarinette), Fredi Barabowski (Banjo und Gitarre), Ernst Grädel (Bass und Gesang) sowie Hajo Commes (Schlagzeug). Diese sechs nicht mehr ganz jungen Herren haben sich aus verschiedenen renommierten Bands gefunden und sorgen mit ihrer humorvollen Art für gute Stimmung bei hoher Musik-Qualität. Jeder der Akteure legte brillante Soli hin.

Beliebte Jam Session-Nummern

Das „Pallas“ war bis auf den letzten Platz besetzt, als jcz-Präsident Urs Kaufmann das Publikum begrüsste. Zum reichen Repertoire des „Chicago Hot Club“ gehören auch Stücke aus Musicals, etwa „Lady Be Good“ von George Gershwin. Es handelt sich um den Titelsong des gleichnamigen Musicals, ein Thema im Swing und Modernen Jazz, 32 Takte, Tempo moderato bis schnell, eine der beliebtesten Jam Session-Nummern im Swing, die ihre Jazz-Popularität vor allem den Interpretationen von Lester Young und Ella Fitzgerald verdankt. Aus der Fülle des Repertoires seien hier einige weitere Rosinen herausgepickt, zum Beispiel der Song „Indiana“. Es ist ein auf den US-Staat gemünztes Lied, ursprünglich im 2/4-Takt, später im 4/4-Takt und Long Meter, 32 Takte zur Staatshymne erhoben. Das Stück in der Form AB, Tempo mässig schnell bis schnell, wurde zur Domäne des gesamten Jazz und zu einer der beliebtesten Jam Session-Nummern, vor allem im Swing und als „Donna Lee“ auch im Modernen Jazz. Der Funke der Spielfreude ging auch aufs Publikum über. Angesichts der Vorweihnachtszeit hatte das Ensemble auch einige Gospels und Spirituals ins Programm aufgenommen, zum Beispiel „Down by the Riverside“, ein US-amerikanischer Gospelsong, dessen Ursprünge bis ins Jahr 1882 zurückzuverfolgen sind und der zum Jazzstandard wurde. Seine Zugehörigkeit zur Gospelmusik ergibt sich aus dem Text, der auf die christliche Taufe im Jordan anspielt.

Mit „Lazy River“ von Hoagy Carmichael wurde ein Thema im Dixieland und Swing intoniert. Das Stück mit Barbershop-harmony und zum Teil melodischen Halbnoten-swing hat 18 Takte, Form AB und wird im Tempo moderato gespielt. „C’st si bon“ (Es ist so gut) war dann angesagt, ein Lied, das 1947 von Henri Betti geschrieben wurde. Das Stück wurde zuerst von der deutsch-belgischen Sängerin Angèle Durand auf Französisch und Deutsch aufgenommen. Eartha Kitts englische Version erreichte 1953 die Charts. Louis Armstrong übernahm das Lied in sein Repertoire. „Sentimental Journey“ hiess es dann, ein erstmals 1944 veröffentlichtes Lied, das zu den Jazzstandards gehört. Die erste Einspielung durch das Orchester von Les Brown und Doris Day wurde 1945 zu einem Nummer-1-Hit. Viele Künstler interpretierten das Lied im Laufe der Jahre in unterschiedlichen Stilrichtungen. Als der Song „What a Wonderful World“ angekündigt wurde, ging ein Raunen durchs Publikum. Das eigens für Louis Armstrong geschriebene Stück wurde am 1, Januar 1968 von Louis Armstrong auf einer Single veröffentlicht. In der Zeit der Proteste der Bürgerrechtsbewegung und der Demonstrationen gegen den Vietnam-Krieg nahm Armstrong den Song am 16. August 1967 auf und stellte ihn dem Publikum am 11. Oktober des gleichen Jahres in der Tonight Show vor. Aus dem zweiten Set seien so berühmte Nummern wie „Bourbon Street Parade“, „Blues in the Air“, „Ice Cream“, When the sSaints“ oder auch „Praise of Nyboder“ erwähnt. Dem kräftig applaudierenden Publikum wurden Zugaben gewährt.

Legende

Die Band „Chicago Hot Club Jazz & Blues Allstars“ boten im Palass feinen wie fätzigen Jazz (K.P.)


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