Mit Beat Baumli aus Baden AG an der Gitarre, dem Zürcher Jürg Morgenthaler, Saxophon, Klarinette und Flöte und dem griechischen Wahlberner Giorgios Antoniou, Kontrabass, gastierten Spitzenmusiker der Schweizer Jazz-Szene in der Bar Lounge. Ein paar Zuhörer mehr hätte es noch vertragen können, aber Qualität war noch nie ein Garant für einen riesigen Publikumsaufmarsch. Wer dabei war kam in den Genuss grosser Jazzklassiker wie „Sophisticadet Lady“,“Caravan“ oder „Worksong“ zubereitet in ungewohnt abenteuerlicher Weise. Da gab es keine Ungereimtheiten, da wurde nichts dem sogenannten Zufall überlassen. Subtil und sorgfältig arrangiert kamen die Themen in einem neuen Gewand daher mit Improvisationen bestückt die diesen Namen verdienen. Das Fundament dazu lieferte der Mann am Kontrabass, urwüchsig, gradlinig, ein sogenannter "Walkin Bass“ wie er im (Jazz)-Buche steht, voller treibender Kraft und Leidenschaft . Da konnte der sehr virtuose Gitarrist seinen phantasievollen Saitenausflügen freien Lauf lassen um immer wieder themenbezogen und sicher im harmonischen "Jazzgefüge" zu landen. Für absolute Abwechslung im Trio sorgte der Multiinstrumentalist auf Sax, Klarinette und Flöte. Seine formvollendeten, intelligent aufgebauten Soli liessen an Ausgereiftheit und Spannung nichts zu wünschen übrig. Sie erinnerten an den Jazzgiganten Sonny Rollins (81), vor allem die Schlussnummer „St.Thomas“ die Rollins in Jazzkreisen sehr populär gemacht hat. Das scheinbar fachkundige Publikum war begeistert und liess die drei Herren natürlich nicht ohne Zugabe nach Hause gehen. „Secret Love“ hies der Titel den Doris Day weltberühmt gemacht hat. Und diese „geheime Liebe“ zum Jazz haben diese Musiker sehr deutlich hörbar gemacht, und dass es auch ohne Schlagzeug funktionieren kann erst recht.

Text und Foto/Ernst Leibundgut